Die Arten dieser Gattung sind nicht sehr einheitlich in ihren Anforderungen an die Kultur, so dass wir diese hier in zwei Gruppen aufteilen und behandeln:

a) Boliviana     = C.boliviana, C.pentlandii, C.ignescens, C.echinacea & Verwandtschaft

b) Sphaerica   = C.sphaerica, C.dimorpha, C.berteri, C.kuehnrichiana & Verwandtschaft

1. Stellplatz

Boliviana: Vollsonnig und eher kühl, mit guter Lüftung. Sommeraufenthalt im Freien bei Regenschutz gut möglich. Ausnahme: C.recurvata mag es eher heiß.
 
Sphaerica: Vollsonnig und warm bis heiß, Lüften ist dabei nicht so wichtig. Am besten ganzjährig im Gewächshaus, zusammen mit den echten Tephrocacteen.

2. Töpfe

Boliviana: Jungpflanzen aufgrund der Rübenwurzeln in tiefe Töpfe, größere Pflanzen auch in tiefe Schalen.
 
Sphaerica: Diese Pflanzen sind vorwiegend Flachwurzler, so dass normale Töpfe bis flache Schalen gut geeignet sind.

3. Substrat
Klassisches Kakteensubstrat: ca. 2 Teile mineralisch (z.B. Lavalith, Quarzsand, Kies), ca. 1 Teil lehmhaltige Gartenerde, ca. 1 Teil Blumenerde. Nur gut verrottete Anteile verwenden!

4. Gießen

Boliviana: Ab etwa April bis spätestens Mai sollte mit dem Gießen begonnen werden. Dabei sollte das Substrat am besten nie ganz austrocknen und beim Gießen sollte das ganze Substrat gut nass gemacht werden. Staunässe über längere Zeit verhindern! Ab etwa September bis Oktober sollten die Pflanzen trocken gehalten werden.
 
Sphaerica: Die Wachstumszeit ist etwas später als bei vielen anderen Opuntioideen. Daher Gießen von Mai/Juni bis Oktober oder sogar in den November hinein. Während der anderen Monate sollten die Pflanzen konsequent trocken gehalten werden.

5. Düngen
Während der Wachstumszeit benötigen die Pflanzen nicht nur reichlich Wasser, sondern auch ausreichend Nährstoffe in Form von Kakteendünger alle 1-2 Wochen!

6. Überwinterung
Während der Ruhezeit können die Tiefsttemperaturen problemlos auf 0°C eingestellt werden, absolute Trockenheit des Substrats vorausgesetzt. Viele Pflanzen können auch tiefste Temperaturen von –5°C und darunter aushalten, aber solche Pflanzen benötigen dann häufig im folgenden Jahr auch deutlich länger, bis sie mit dem Wachstum beginnen.

7. Vermehrung

Boliviana: Die meisten Arten wachsen als kompakte, feste Polster, die sich am Standort wohl nie vegetativ vermehren. Allgemein ist die Vermehrung über Stecklinge normalerweise leicht. Dabei ist es besser, die Sprosse nicht aufrecht auf das Substrat zu stecken sondern hinzulegen, so dass sie aus den seitlichen Areolen wurzeln können.
 
Sphaerica: Auch diese Gruppe ist bekannt dafür, dass manche sehr leicht ihre Sprosse abwerfen, was sich auch in Kultur nutzen lässt. Am besten nimmt man im Herbst gut ausgereifte Sprosse von der Mutterpflanze ab und legt sie auf trockenes Substrat, wo sie sich dann im nächsten Frühjahr problemlos bewurzeln.

Für beide Gruppen gilt, dass die Aussaat recht schwierig ist, da die Samen nur sehr schlecht keimen. Es lohnt sich aber, das Substrat nach 6-8 Wochen wieder eintrocknen zu lassen und nach einem Halben Jahr erneut zu befeuchten und hell zu stellen. Und diesen Vorgang eventuell noch 2-3 mal zu wiederholen, da häufig erst dann die ersten Samen keimen.